Unser Sommerurlaub mit Kleinkind in Italien: Waikiki Camping Jesolo

Unser absoluter Lieblingsurlaub seit zwei Jahren: Wir mieten uns ein Mobilehome im Waikiki Camping in Jesolo und verbringen die Tage am Meer und im Pool.

Warum wir an die obere Adria fahren

Ihr kennt uns als Weltreisende - aber seit wir zu dritt sind, hat sich unser Leben komplett verändert, auch die Urlaube. Heute weiß ich die Vorzüge eines Familienurlaubs an der oberen Adria zu schätzen. Das erste Mal waren wir im Juni 2021 im Waikiki Camping Jesolo. Wir waren schnell überzeugt von dieser Art des Urlaubs: in ca. 6 Stunden mit dem Auto von Wien aus bequem erreichbar (bisher haben wir immer einen Übernachtungsstopp in Kärnten eingelegt), feiner Sandstrand, seichtes Meer. Mehr braucht es aktuell nicht. Auch die Zeiten von Roadtrips mit Quartierwechsel alle 1-2 Nächte sind vorerst vorbei. Wir wollen uns einrichten und an Ort und Stelle bleiben. So kam es, dass wir bereits 2021 und 2022 im Waikiki unseren Urlaub verbracht haben und sehr wahrscheinlich auch für 2023 wieder buchen werden. Da wir noch nicht an die Schulferien gebunden sind, können wir die Nebensaison nutzen = weniger Leute, weniger Verkehr, günstigere Preise. In der Hauptsaison kann ich es mir ehrlich gesagt (noch) nicht vorstellen.

Über den Campingplatz

Ein klassischer Hotelurlaub im Doppelzimmer in einem typischen Hotel in Jesolo kam für uns nie in Frage. Wir brauchen zwei Schlafzimmer, sind gern Selbstversorger und haben gern viel Platz, sitzen gern draußen und trinken einen Aperol, wenn der Kleine schläft. Deshalb sind die mietbaren Mobilehomes auf Campingplätzen für uns perfekt. Im Gegensatz zu vielen anderen Campingplätzen in Jesolo ist das Waikiki mit seinen ca. 200 Unterkünften sehr klein. Kleinkinder schaffen ohne Probleme den Fußweg zum Strand oder zum Pool. Zudem fahren sehr selten Autos, wenn dann im Schritttempo, was natürlich ein Pluspunkt ist. Kinder können gemütlich spazieren, spielen, Laufrad oder Roller fahren etc. Wie wir im letzten Urlaub von einer italienischen Familie erfahren haben, ist das Waikiki nicht nur einer der kleinsten, sondern auch der älteste Campingplatz in Jesolo! Das merkt man eigentlich nur an dem wunderschönen, alten Pinienwald, in dem er sich befindet. Jährlich wird in die Infrastruktur und die Unterkünfte investiert, sodass der Platz einen topmodernen Eindruck macht und mich diese Geschichte echt überrascht hat. Angeblich war auch der Strandabschnitt vorher total verwildert, wir kennen ihn nur wunderschön und sauber. Der Platz liegt übrigens am nordöstlichen Ende von Jesolo.

Den Großteil der Urlauber machen sicher italienische (vor allem in der Nebensaison) und deutsche Familien aus, dazu noch ein paar Schweizer und österreichische Familien. Tatsächlich haben wir bisher nur zwei Mal ein Pärchen bzw. eine Gruppe von Freunden am Campingplatz gesehen. So sitzen alle im selben Boot, was den Aufenthalt auch gleich nochmal um einiges entspannter macht. Schnell werden mit den Nachbarskindern Freundschaften geknüpft oder zumindest Spielzeuge ausgetauscht.

Das Waikiki Camping hat einen Supermarkt mit durchaus fairen Preisen und gutem Sortiment (wir haben immer nur dort eingekauft und den Weg in den Mega-Supermarkt gespart), ein Restaurant mit typischen Pastagerichten und Pizza zum dort essen oder als Take-Away, einen Shop mit Haushaltsbedarf und Spielzeug, einen Kinderspielplatz für alle Altersgruppen inkl. Tischtennis, eine moderne Outdoor-Fitnessanlage sowie ein Sanitärhäuschen (hauptsächlich für die Camper) inkl. Waschmaschinen und Trockner (praktisch!). Und last but not least: am gesamten Areal gibt es gratis Internet! Der Campingplatz ist mit 4 Sternen ausgezeichnet und für 1 Woche in unserem Mobile Home (ohne Verpflegung) haben wir ca. 1.000 Euro gezahlt (wobei 4 Personen inbegriffen wären).

Aufenthalt im Mobile Home Wood Supreme

Beim Check-In an der Rezeption heißt es zuerst Daumen drücken, dass das Häuschen evtl. schon bezugsfertig ist. Check-In wird nämlich erst ab 17 Uhr garantiert, davor ist es ein Glücksspiel. Einmal hat es bei uns funktioniert, einmal nicht, also 50/50 Chance. Was ihr auf alle Fälle sofort bekommt, sind die Armbänder, mit denen ihr alle Einrichtungen am Campingplatz inkl. Pool und Strand nutzen könnt.

Wir kennen bisher zwei verschiedene Modelle der Mobile Homes im Waikiki Camping. Die vom ersten Aufenthalt, die Beach Supreme Häuser, gibt es mittlerweile nicht mehr. Sie wurden durch neuere ersetzt, die wir noch nicht getestet haben. Deshalb berichten wir hier über die Wood Superem Kategorie, in der wir 2022 geschlafen haben.

Die Wood Supreme stehen, wie der Name schon sagt, im wunderschönen Pinienwald, der herrlich Schatten spendet. Direkt vor den Häusern sind meistens kleine gepflasterte Fußwege, über die man an die asphaltierten Hauptwege kommt. Den Abstand zu den Nachbarn empfanden wir als ausreichend, außerdem gibt es Hecken und Sträucher als Sichtschutz. Der Eingang erfolgt über eine sehr großzügige Terrasse mit zwei Stufen. Die Terrasse ist mit großem Tisch und Stühlen möbliert. Im Innern gibt es eine moderne, große, komplette Küche (Kühlschrank, Gefrierschrank, Induktionsherd, Geschirrspüler, Mikrowelle) mit freiem Blick auf die Terrasse.

Mit Camping hat das wirklich nichts mehr zu tun ;) Außerdem eine Art Wohnzimmer als zentralen Raum mit Sofa, Tisch und Fernseher. Zwei Schlafzimmer, eines davon mit Doppelbett und angrenzender Toilette, und eines als Kinderzimmer mit 2 Einzelbetten und 1 Hängebett, sowie ein Badezimmer mit Toilette und Dusche.

Für Kleinkinder und Babys kann man ein Babypaket mieten, für damals 15 Euro/Nacht. Inkludiert sind ein Babybett, ein Ikea Hochstuhl und eine Babybadewanne. Im ersten Jahr hatten wir das Paket, hauptsächlich wegen dem Bett (wir wollten in unser ohnehin schon volles Auto nicht noch ein Babybett stopfen - außerdem machen mich die Dinger beim Aufbau regelmäßig nervös). Im zweiten Jahr hatten wir es nicht mehr. Der Kleine hat liebend gern auf der Matratze am Boden im Kinderzimmer geschlafen. Hochstuhl würde ich bei Bedarf selbst mitnehmen (der von Ikea kostet eine Tagesmiete und ist leicht zerleg- und im Auto transportierbar).

Die Wood Supreme Häuser haben außerdem Fliegengitter an allen Fenstern. Die Klimaanlage ist für 4 Stunden pro Tag inkludiert. Das hat uns leicht gereicht, um am Abend kurz runterzukühlen, nachts waren die Fenster offen. Dennoch ist ein Mückenspray absolut zu empfehlen, vor allem wenn man abends noch draußen sitzen möchte.

Baden im Pool und am Meer

Der Hauptgrund für den Urlaub in Jesolo war natürlich das Meer. Allerdings hat uns alle 3 auch die Poollandschaft im Waikiki schon beim ersten Aufenthalt überzeugt :) Meistens sind wir die eine Tageshälfte am Meer und die andere am Pool, je nach Lust und Laune. Dazwischen gibt es Mittagessen und Siesta im Mobile Home. Dadurch, dass wir jeweils nur ein paar Stunden vor Ort sind, hat es sich für uns noch nie gelohnt, Sonnenliege und Sonnenschirm zu mieten. Das ist sowohl am Pool als auch am Meer möglich. Am Pool ist es recht günstig mit 5 Euro (2 Liegen und 1 Schirm), am Meer teurer und abhängig von der Reihe. Die Miete erfolgt tageweise und kann vorab oder kurzfristig an der Rezeption gebucht werden. Am Pool gibt es auch eine kleine Liegewiese und am Strand einen eigenen Abschnitt für mitgebrachtes Equipment.

Über einen kurzen Holzweg kommt man durch kleine Dünen ans Meer (kinderwagentauglich). Am Strand gibt es 3 Liegereihen. Wir lagen meist mit unseren Handtüchern vor der ersten Reihe. So waren wir mittendrin in der größten Sandkiste der Welt mit Wasserzugang. Das Meer fällt ganz flach ab, der Sand ist wunderschön fein. Und so viele Muscheln!

Jeden Tag entstehen unzählige Sandburgen und sogar -schlösser. Der Strandabschnitt wird von einem Bademeister überwacht. Zwei Mal pro Tag fährt eine mobile Bar vorbei mit Kaffee, Eis und kalten Getränken an Bord. Wassersportmöglichkeiten und Bootsverleih gibt es am benachbarten Strandabschnitt. WCs und Duschen befinden sich beim Eingang zum Campingplatz hinter den Dünen. Dort wird bei der Rückkehr auch das Armband kontrolliert, damit keine Nicht-Gäste auf den Platz gelangen.

Die Poollandschaft befindet sich genau entgegengesetzt in Richtung Rezeption. Beim Eingang muss man durch ein (sich ständig erneuerndes) Fußbad gehen. Das fängt erstaunlich viel Sand ab und macht das Baden im Pool dann gleich nochmal angenehmer. Es gibt ein Schwimmerbecken zum klassischen Bahnen schwimmen. Außerdem findet dort täglich Aqua Gym und Hydrobiking statt (eine Art Spinning im Wasser - sehr cool!). Den Großteil macht die sogenannte Lagune aus. Das Wasser ist hier maximal 60cm tief und der Boden ist aus einem weichen, rutschfesten Gummimaterial (mich erinnert es an eine Yogamatte). Einfach perfekt für Kinder! Das Highlight sind definitv die zwei Rutschen. Sehr breit führen sie ins flache Wasser.

Was für eine Gaudi, auf allen erdenklichen Möglichkeiten ins Wasser zu rutschen :) Die Aufgänge bestehen nicht aus Treppenstufen sondern Rampen (was für ein Segen bei aufgeregten Kindern). Ein Bademeister hat beide Rutschen im Blick und ein weiterer das Schwimmerbecken. Neben der Liegewiese gibt es außerdem eine große Sandkiste (das ehemalige Babybecken wurde kurzerhand mit Sand aufgefüllt, eine geniale Idee). Es gibt am Pool Duschen für alle Körpergrößen und Toiletten beim Ausgang. Das Restaurant ist direkt angrenzend und verkauft auch Eis und Getränke.

So kam es, dass wir vor allem die langen Nachmittage durchgehend am Pool verbracht haben und gerutscht sind bis zum sprichwörtlichen Umfallen. “Trag mich die Rutsche rauf” war dann meistens das Zeichen dafür, dass bald Game Over ist. Dennoch wurde weiter gerutscht bis zum bitteren Ende. Und auch das Ende wurde erst dann akzeptiert, wenn der Bademeister die Rutschen gesperrt und Schluss gepfiffen hat. Das war um 19 Uhr. Auf dem Heimweg konnten wir dann gleich im Supermarkt noch frisch fürs Abendessen einkaufen oder eine Pizza vom Restaurant mitnehmen.

Zusätzliches Kinderprogramm

Als ob Baden am Meer und im Pool nicht schon genug wären, gibt es noch zusätzlich ein sehr dezentes Kinderprogramm. Vormittags und nachmittags wird im Schatten der Showbühne gebastelt, gesungen und gespielt. Abends um 20.45 Uhr startet die Mini Disco. Während wir beim ersten Aufenthalt 2021 noch über die absurde Uhrzeit für (Klein-)Kinder lachten, waren wir dieses Jahr schon mittendrin dabei :) Den krönenden Abschluss liefert immer das Maskottchen, der Hai, der beim letzten Lied mittanzt und für Fotos zur Verfügung steht.

Unsere Tipps & Tricks

In den letzten zwei Jahren hatten wir einige Wow- und Lerneffekte, die wir hier gern mit euch teilen.

Tipp 1: Mit einer Pizza vom Restaurant am Strand den Sonnenuntergang genießen! (zugegeben, auf die Idee sind unsere Freunde gekommen und es war genial)

Tipp 2: Reist mit einer fertig gepackten und griffbereiten Badetasche im Auto an. So könnt ihr trotzdem gleich baden gehen und die Wartezeit überbrücken, sollte euer Häuschen noch nicht bezugsfertig sein.

Tipp 3: Packt eine Grundausstattung für die Küche ein: Geschirrtuch, Küchenrolle, Flaschenöffner, Tupperdosen, Eiswürfelbehälter, Spülmittel, Geschirrspültabs, Salz, Pfeffer etc. So müsst ihr vor Ort nicht alles neu kaufen.

Tipp 4: Wir hatten im ersten Jahr ein Mobile Home mit Veranda inkl. verschließbarem Tor - was für ein Segen bei kleinen Ausbrechern!

Tipp 5: Es gibt eine Waikiki App. Dort könnt ihr die Öffnungszeiten jederzeit nachlesen - Achtung der Supermarkt hat Mittagsruhe ;) - und auch das Animationsprogramm. Ihr benötigt sie auch einmalig für das Internetpasswort.

Tipp 6: Am Campingplatz sind Hunde erlaubt. Wer mit Hund anreist, mietet eigene Mobile Homes in einem separaten Bereich. Die erlaubte Gassirunde ist im Übersichtsplan definiert und markiert (auch praktisch, wenn Kinder Angst vor Hunden haben).

Was ihr in der Umgebung unternehmen könnt

Wir haben zugegebenerweise noch nicht wahnsinnig viel in der Umgebung unternommen. Quasi vor der Tür gibt es zwei weitere Restaurants, die wir empfehlen können. Einmal das Michelangelo Marina Restaurant (raus und rechts). Es gehört zur kleinen Marina und ist eher hochpreisig. Wir waren immer sehr früh am Abend dort und die ersten Gäste. Es ist nicht wirklich auf Kinder ausgelegt, es gibt z.B. auch keine Hochstühle. Der Kellner hat uns aber unaufgefordert dicke Kissen gebracht. Während man aufs Essen wartet, können die Kinder Boote und Sportautos bewundern. Toll sind die Spaghetti mit Hummer.

Ein paar Schritte weiter an der Straße entlang kommt ein weiteres Restaurant. Es heißt Alla darsena und hat einen schönen, großen Garten mit Kunstrasen. Hier kann man schön sitzen und es sind viele Familien zu Gast (Hochstühle sind vorhande). Die Karte ist typisch und im Preis angemessen. Die Portionen sind groß, das Service ist schnell.

Einmal wöchentlich findet im Nachbarort Cortellazzo (fußläufig) ein kleiner Markt statt. Wir waren eher enttäuscht, viel Ramsch, Kleidung, Taschen, etc. Wir haben nur etwas Käse eingekauft, Obst und Gemüse waren sehr teuer und im Supermarkt günstiger.

2021 war es für uns ein Muss, nach Venedig zu fahren. Zum einen, weil Manuel noch nie dort war und zum anderen, weil Venedig dank Corona so wenige Besucher hatte wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Der Ausflug nach Venedig ist definitiv ein Ganztagesausflug, den man am besten früh morgens startet. Vielleicht schreibe ich noch einen eigenen Artikel zum Thema Venedig mit Kleinkind ;) 2022 waren wir jedenfalls nicht wieder dort, wir waren schlicht zu faul.

Auch der ganze Rummel in Lido di Jesolo ist uns zu unentspannt. Da auch das Wetter immer perfekt war, mussten wir noch nie eine Schlechtwetteralternative suchen. Deshalb waren wir tatsächlich noch nie im “Zentrum”. Es gibt dort eine Menge zu sehen und erleben, Riesenrad und Sea Life und viel mehr. Vielleicht wagen wir es nächstes Jahr.

Noch mehr Urlaub mit Kleinkind:

Unsere Italienurlaube haben wir immer komplett selbst gezahlt. Es handelt sich um unbezahlte Werbung. Aktuelle Angebote und Preise findet ihr auf der Website des Waikiki Camping.