Sehenswürdigkeiten und andere Tipps für einen Urlaub in Brüssel und Gent

Wir haben vor Kurzem einen kleinen Urlaub in Flandern eingelegt. Dabei ging es zuerst nach Brüssel und anschließend weiter nach Gent.

Ob ich mit nach Belgien kommen will, hat er mich vor ein paar Wochen gefragt, Brüssel und so. Nee, Brüssel kenn ich schon, war nicht so toll. Andererseits, auf einen Kurzurlaub verzichten? Lieber zu Hause bleiben? Nach einem Mal drüber schlafen, wollte ich dann doch mit und habe Manuel begleitet. Während er beschäftigt war, habe ich mir Brüssel nochmal in Ruhe und Gent zum ersten Mal ganz ohne Stress angeschaut.

Was ihr euch unbedingt anschauen müsst:

Wer zum ersten Mal in Brüssel ist, sollte den Grote Markt auf seine Liste setzen: wunderschön anzuschauen und danach durch die umliegenden Gassen bummeln. Und unbedingt auch abends nochmal vorbeigehen, wenn alles herrlich beleuchtet ist. Ganz in der Nähe ist auch Manneken Pis. An sich wirklich nicht der Rede wert, aber allein um zu wissen, wie klein er ist und trotzdem reden alle davon, das ist wirklich beeindruckend lächerlich. Ein Blick ins EU-Viertel ist auch nicht verkehrt, kombiniert mit einem Spaziergang durch den Jubelpark zum Triumphbogen (das Militärmuseum soll eines der Besten sein, wer sich dafür interessiert). Und als Wahrzeichen darf das Atomium eigentlich auch nicht fehlen. Wenn man das alles kennt, kann man gut durch die Rue Haute schlendern (kleine Cafés und Shops) und zum Flohmarkt (Jeu de Balle) schauen. Exzessives Shopping ist im City 2 möglich, einem großen Einkaufscenter mit allen Marken und der belgischen Variante von Galeria Kaufhof mit internationalen und französischen Marken. In Brüssel solltet ihr aufgrund der Entfernungen die U-Bahnen und Busse nutzen (Tageskarte EUR 7,50).

Anders in Gent, hier kommt man gut zu Fuß überall hin. Alle Sehenswürdigkeiten sind historische Gebäude und befinden sich in unmittelbarer Nähe: Graslei und Korenlei, St-Michaels-Brücke, Sint-Baafs-Kathedrale, Grafenburg, Belfort, Rathaus, Vrijdagmarkt und St Nikolaskirche. Einfach in der sehr gut ausgestatteten Touristeninformation am Sint-Veerleplein einen gratis Stadtführer holen. Wer schnell ist, hat an einem Tag alles durch. Echte Genießer bleiben aber über Nacht und gehen die gleiche Runde nochmal nach Einbruch der Dunkelheit. Die Stadt hat ein tolles Beleuchtungskonzept für Gent bei Nacht installiert, sowas Schönes hab ich selten gesehen. Bei Sonnenschein ist sicher auch die Bootstour ganz hübsch. Ein Abstecher Richtung Uni-Viertel lohnt sich auch. Den Kouter und Kortedagsteet entlang bummeln, es gibt viele kleine Geschäfte, aber auch Marken wie Maison Scotch oder Superdry, Cafés und Boutiquen. Viele junge Genter sind hier unterwegs, im Gegensatz zur Langemunt und Veldstraat, wo sich dank Primark und H&M Touristinnen von überall tummeln.

Wo ihr gut essen könnt:

Die allerbeste Location für Frühstück in Brüssel: Bäckerei Paul! Ich hab sie noch aus meiner Zeit in Paris gekannt und sie sind immer noch genauso gut! Eine französische Bäckerei mit allem, was das Herz begehrt: Baguettes, auch belegt, Croissants, guter Kaffee, kleine Kuchen, Tartes, Macarons, … In Brüssel gibt es eine Handvoll Filialen, alle haben Sitzgelegenheiten, unbedingt besuchen! Der belgische Klassiker sind ja Waffeln, die gibt es in allen Varianten, vor allem rund um den Hauptbahnhof und Manneken Pis. Schaut aber vorher auf den Preis, wir haben in Gent EUR 14 für 2 Waffeln gezahlt! Und Pralinen, dafür ist Belgien auch bekannt! Statt sich in einem Geschäft eine große Packung zu kaufen, haben wir hier und da jeweils nur ein oder zwei Stück gekauft und so unsere eigene Schokotour gemacht. Besonders gut waren die von Elisabeth (mehrere Geschäfte in Brüssel). Und dann gibt es noch das belgische Bier und die Frites als pikante Alternativen. Verhungern wird hier niemand.

Für Gent können wir euch folgende Restaurants empfehlen: Das Du Progres am Korenmarket im Zentrum hat belgische Küche und Steaks in sehr guter Qualität zu vernünftigen Preisen bei sehr gutem Service. Das Greenway (Nederkouter 42) hat Vegetarisches aus aller Welt, sehr frisch und lecker, hat leichten Mittagslokal-Charakter. Wer nur schnell was zwischendurch braucht, wird im Hema am Korenmarkt fündig. Im ersten Stock gibt es ein günstiges Selbstbedienungs-Restaurant mit warmen Gerichten, Kuchen, belegten Baguettes, Salaten und frischen Säften. Das Beste ist aber die große Sonnenterrasse mit Blick auf den Markt. Frisches Obst und Gemüse holt man am Besten bei Kathy van Landschoot, sie hat ihren Laden direkt an der Sint-Jacobskirche.

Wo ihr gut schlafen könnt:

In Brüssel ist unsere Wahl auf das Hotel Aloft Brussels Schumann im EU-Viertel gefallen. Großer Vorteil ist, dass ihr vom Flughafen mit den Buslinien 12 und 21 direkt hinfahren könnt (Ticket EUR 4,50), es ist mit 2 Ubahn-Linien perfekt angebunden, Supermarkt und Restaurants sind um die Ecke. Was mich richtig begeistert hat, war die Option, dass man aus ökologischen Gründen auf die tägliche Zimmerreinigung verzichten kann. Im Gegenzug bekommt man einen 5-Euro-Gutschein, den man gegen Snacks und Getränke einlösen oder an UNICEF spenden kann.

In Gent haben wir uns ein möbliertes Apartment gegönnt. Die beste Idee überhaupt! In den Businessflats Ghent fühlt man sich gleich wie zu Hause. Alles ist sehr stilvoll an das Haus aus dem 19. Jahrhundert angepasst, in dem früher ein Baron gewohnt hat. Außerdem teilt man sich mit den anderen Studios eine große, komplett ausgestattete Küche. Man sollte allerdings gut zu Fuß sein, denn erstens steigt man doch allerhand Stufen in diesem Haus und zweitens geht man auch ins Zentrum gute 10 Minuten. Alternativ nutzt man die Straßenbahn, die aber mit EUR 3 pro Einzelticket nicht gerade günstig ist. Bei mehr als fünf geplanten Fahrten lohnt es sich, im Supermarkt eine 10er-Karte für EUR 14 zu holen.

Transport von Brüssel nach Gent:

Nichts einfacher als das! Vom Bahnhof Bruxelles Central fahren jede Stunde mehrere Züge nach Gent, direkt und in weniger als 40 Minuten. Wer will, kann sich vorher über die Verbindungen online bei Belgian Rail informieren. Ansonsten einfach ein Ticket für EUR 9 oneway am Automaten im Bahnhof kaufen und in den nächsten Zug steigen. Man kann auch direkt zum/vom Flughafen Brüssel fahren, dann wird der sogenannte Diabolo-Zuschlag in Höhe von EUR 5 fällig (es gibt Zugangsschranken am Flughafen, ihr kommt also nicht drumrum, wenn ihr mit dem Zug fahrt). So soll ein Projekt zur besseren Anbindung des Flughafens an die Stadt finanziert werden. Was ich nicht ganz verstehe, denn mit Bussen und Zug gibt es ja schon super Verbindungen.

Alles in allem waren es echt ein paar nette Tage in Flandern und es schadet absolut nicht, wenn man mal ein paar Tage mehr Zeit hat und über die klassischen Sehenswürdigkeiten hinaus kommt. Einfach durch die Gassen spazieren, sich treiben lassen und die Umgebung aufmerksamer wahrnehmen, hat sich in Brüssel und vor allem Gent ausgezahlt. Die Belgier sind auch wahre Sprachtalente. Ich hatte für die Verständigung die Qual der Wahl und mehr als einmal hat ein Gespräch in einem Kauderwelsch aus mehreren Sprachen geendet. Englisch, Französisch und Niederländisch sprechen alle, manchmal sogar Deutsch.

Wer auf der Suche nach einem Kurzurlaub ist:
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