Nordthailand kennenlernen: Chiang Mai

Wer Nordthailand kennenlernen möchte, hat in Chiang Mai eine passende Gelegenheit dazu. Hier trifft digitale Neuzeit auf kulturelles Erbe und Entertainment auf unberührte Natur. Unsere Tipps für einen Aufenthalt in Chiang Mai erfahrt ihr hier.

Ihr habt euch an Bangkok satt gesehen und wollt weiter in den Norden aufbrechen? Chiang Mai hat zwar (im Vergleich zu Bangkok) nur 140.000 EinwohnerInnen, ist aber die größte und kulturell wichtigste Stadt Nordthailands. Euch wird also bestimmt nicht langweilig werden. Zudem ist sie auf vielerlei Wegen erreichbar. Wir sind mit dem Nachtzug gefahren (dauert ca. 14 Stunden ab Bangkok) und können ihn uneingeschränkt weiterempfehlen. Die Sleeper der 2. Klasse gibt es mit Klimaanlage, frisch bezogenen Betten und Vorhängen und ist absolut ausreichend bequem. Wer noch mehr Luxus möchte, fährt 1. Klasse. Auf Seat61 gibt es eine sehr schöne Auflistung der Klassen mit Fotos. Der Ticketkauf funktioniert unkompliziert am Bahnhof Hua Lamphong in Bangkok oder an jedem anderen Bahnhof entlang der Strecke, zum Beispiel in Ayutthaya. Die gleiche Strecke fahren auch unzählige Busse. Sie sind vielleicht um ein paar Minuten schneller als der Zug, allerdings hängt der Komfort hier stark vom Busfahrer und euren Plätzen ab. Wer es eilig hat, kann auch fliegen. Hier bietet sich zum Beispiel Air Asia an.

Chiang Mai ist eine wachsende Stadt und jede Ecke ist anders. Besonders markant ist hier der Nordwesten der Stadt, beginnend gleich hinter der Altstadt mit der Nimmanhaemin Road. Hier sprießen moderne (und verhältnismäßig teure) Lokale, Bars und Shops aus dem Boden. Außerdem gibt es eine Reihe von Coworking-Spaces, die vor allem bei digitalen Nomaden sehr beliebt sind. Alle, die längere Zeit in Chiang Mai sind, mieten sich in ein Apartment ein. Man bewohnt dann sein Hotelzimmer zu sehr günstigen Raten, im Schnitt entspricht eine Monatsmiete ungefähr den Kosten für ein Hotelzimmer für 2 Wochen. Innerhalb der Altstadt spielt sich der Hauptteil der touristischen Highlights ab. Von den vielen Gates, die in die Altstadt führen, über viele kleine und große Tempel, bis hin zu Massagesalons, Touranbietern, Buchläden, Restaurants und Bars. Auch der Süden der Stadt entwickelt sich langsam, man bemerkt jedoch einen deutlichen Unterschied zu den anderen Teilen der Stadt. Während sich im Osten der Stadt alles um den Night Bazaar dreht, ist der Süden noch sehr ursprünglich, eine Wohngegend, was leider auch heißt, dass viele Nebenstraßen nachts unbeleuchtet sind und zwischen den Müllsächekn tummeln sich nicht nur Hunde.

Für die abendliche Unterhaltung gibt es neben den zahlreichen Bars auch eine Ladyboy-Show auf dem Night Bazaar. Die Chiang Mai Cabarett-Show (früher Bluemoon) ist von außen nicht einsehbar, mittlerweile muss man 200 THB Eintritt zahlen und bekommt dafür ein Getränk gratis serviert. Und ehrlich gesagt, fanden wir die 1,5-stündige Show gar nicht schlecht. Die Songs sind gut ausgewählt und wenn man sich darauf einlässt, hat man einen sehr lustigen und kreativen Abend in einer anderen Welt. Tipp: unbedingt 20B Scheine einstecken, vor allem Männer, denn die Ladys posieren gern ungefragt für ein Trinkgeld oder fürs Servieren.

Tagsüber kann man stundenland durch die Altstadt wandern und sich hinreißen lassen, u.a. zu einem günstigen Fish-Spa oder einer traditionellen Thai-Massage. Wer sich mit dem Motorroller ein paar Kilometer außerhalb die Stadt traut, wird zusätzlich mit wunderschönen Tempeln belohnt, die auf kleinen Bergen liegen, oder entdeckt die Chiang Mai-Version des Grand Canyon. Der Wat Doi Suthep ist der bekannteste Tempel kurz nach der Stadt und auch dementsprechend von Touristen und Reisegruppen frequentiert. Mindestens genauso schön ist der Wat Phra That Doi Kham (Temple of the Golden Mountain). Er liegt ein kleines Stück weiter im Süden und ist sehr gut mit einem Motorbike oder Taxi erreichbar.

Auf dem Weg passiert man die Royal Gardens, die man gegen Eintritt auch besuchen kann. Wer die Straße immer weiter stadtauswärts fährt, passiert linkerhand ein Schild des Golfclub Hang Dong. Unmittelbar darauf folgt rechterhand eine kleine Brücke, die in eine Schotterpiste mündet. Auf diesem Weg gelangt ihr zur thailändischen Version des Grand Canyon. Im Restaurant könnt ihr eine entspannende Pause einlegen, gut essen oder einen Thai Coffee trinken und den Blick auf den Grand Canyon genießen. Linkerhand kommt ihr mit dem Roller weiter zur “Badestelle”.

Wir hatten mehrere Aufenthalte in Chiang Mai und haben im Varada House (Nähe Nimmenhaemin Road) und im Soi 5 Apartment (sehr praktisch vor oder nach Flügen, da nur 3 km vom Flughafen entfernt) gut geschlafen. Gut frühstücken kann man im Bagel House, exorbitant gesund essen im Amrita Garden.

Auf dem Weg von oder nach Bangkok könnt ihr einen perfekten 48 Stunden Abstecher in Ayutthaya einlegen.

Wo gefällt es euch besser, Bangkok oder Chiang Mai?