Florida: Places to be & things to do

Auf dem Rückweg von Südamerika nach Europa haben wir noch einen Zwischenstop und zwei Wochen Urlaub in Florida eingelegt. Und man kann tatsächlich mehr anschauen als Disney World und Miami. Unsere Florida-Erlebnisse und Urlaubstipps im Überblick:

Schwimmen mit den Manatees

Mit Manatees schwimmen

Mein Highlight in Florida! Normalerweise darf man ja nicht einmal in die Nähe der geschützten Manatees (Seekühe) kommen. In den verzweigten Fluss-Armen bei Crystal River ist das anders. Hier treffen sich im Winter Hunderte von ihnen und in diesen Monaten läuft das Geschäft für die vielen Bootstouren besonders gut. Wir haben die Tour in der Nebensaison im August unternommen und uns mit zwei anderen Urlaubern auf die Suche gemacht. Versprochen wurde uns nichts und wir mussten tatsächlich ein paar extra Runden drehen, bis wir schließlich eine Gruppe von vier Manatees gefunden hatten. Dann hieß es mit Schnorchelausrüstung ab ins kalte Wasser, das zudem noch unappetitlich grünbraun war. Aber sobald ich Sichtkontakt hatte, war das alles vergessen. Die Tiere sind einfach unglaublich groß, langsam und total gemütlich. Ein paar Mal sind sie während dem Fressen einfach eingeschlafen. Trotzdem hatte ich riesigen Respekt vor ihnen, wenn sie sich in meine Richtung bewegt haben, denn berühren darf man sie auch in Crystal River auf keinen Fall. Obenrauf gabs noch einen Schnorchelstopp bei den Three Sisters, einer unterirdischen, glasklaren und eiskalten Quelle. Ich war noch bis zum Abend aufgedreht wie ein kleines Kind. Das einzige, was Manatee-Swimming noch toppen könnte, wäre mit Robben schwimmen…

Motel-Empfehlung für Crystal River: Days Inn Crystal River (etwas älter, Pool, aber eine Manateetour startet direkt hinter dem Hotel, wir bekamen Late Checkout nach der Tour, was super war für Duschen und Umziehen)

Manatee-Tour Empfehlung: Crystal River Watersports (bieten hin und wieder Kombirabatte mit dem Days Inn an, wir hatten z.B. 10% Rabatt auf die Übernachtung)

Cape Canaveral und NASA Kennedy Space Center

Ich persönlich bin ja kein riesiger Fan von Weltraumgeschichten und Raketen, aber irgendwie ist es ja auch Allgemeinbildung. Deshalb hab ich mir gedacht, einen halben Tag im Kennedy Space Center werd ich schon irgendwie rumbringen. Was für eine Fehleinschätzung! Das Space Center hat mich extrem positiv überrascht. Es hat mich voll in seinen Bann gezogen und wir haben den ganzen Tag auf dem Gelände verbracht. Am Besten legt man sich einen kleinen Tagesplan zurecht, denn es gibt viele Programmpunkte, die man je nach Interessen besuchen sollte. Man kann Astronauten treffen, es gibt 2 IMAX-Kinos, einen simulierten Raketenstart, eine Busfahrt zu den Shuttlestationen und -hallen und natürlich einige Ausstellungen. Alles in allem war es ein ausgefüllter und abwechslungsreicher Tag, den ich nicht hätte verpassen wollen.

Filmtipps zur Einstimmung: Der Marsianer, Interstellar

Ein Besuch im Kennedy Space Center lohnt sich auf jeden Fall

Ein Cabrio mieten

Ich hätte nie gedacht, dass ich eine solche Aussage je treffen würde, aber: Mit einem Cabrio durch Florida cruisen ist einfach richtig cool! Wo, wenn nicht hier. Mit diesem Argument habe ich mich breit schlagen lassen und wir haben für zwei Wochen einen nagelneuen Ford Mustang gemietet. Den Ocean Drive entlang fahren, Verdeck offen, dein Lieblingslied aufdrehen und diesen Moment für immer abspeichern. Oder auf Key West dem Sonnenuntergang entgegen fahren, der frische Meereswind zerzaust dir deine Haare und die letzten Sonnenstrahlen wärmen deine Haut. Das verbinde ich heute mit Florida.

Playlist für “oben ohne” durch Florida:
- Macklemore & Ryan Lewis “Downtown”
- Will Smith “Miami”
- Gloria Estefan “Conga”
- Nelly “Hot in Herre”

Mit dem Ford Mustang über den Ocean Drive

Miami und South Beach

Welcome to Miami! Wer auf oberflächlichen Schein steht, dem wird Miami gut gefallen. Glitzer hier, Posing dort, links eine Yacht und rechts die Villen. Während ich dem Trubel in der unpersönlichen Stadt nichts abgewinnen konnte, hat mich South Beach dann doch irgendwie fasziniert. Den South Pointe Pier fand ich ganz hübsch. Meer, breiter Sandstrand und Skyline bieten sich für ein paar Erinnerungsfotos an. Und nicht zu vergessen: die typischen Lifeguard-Häuschen. Beim Abschnitt in der Nähe des South Pointe Piers fand ich sie besonders schön und bunt.

Die hübschen Häuschen am South Beach

Universal Studios

Wir waren uns lange nicht sicher, ob wir einen ganzen Tag in einem Fun-Park aushalten können/wollen und wenn ja, welcher Park der Richtige für uns ist. Es gibt ja allein von Disney mehrere und die beiden von Universal. Pro Themepark und Tag muss man mit ca. 100 USD Eintrittspreis rechnen. Deshalb und aus Zeitgründen wollten wir nur einen Park besuchen. Da Disney wohl doch eher für Kinder und echte Fans gemacht ist, fiel unsere Wahl auf Universal. Wir haben uns dann für den Klassiker, die Universal Studios, entschieden. Was soll ich sagen, wir wurden keineswegs enttäuscht! Wir hatten keinen Priority Pass und Wartezeiten von 10 Minuten (Revenge of the Mummy) bis 90 Minuten (Minions). In den 10 Stunden sind wir jeden Ride mindestens ein Mal gefahren, ein paar ausgewählte mehrmals. Wirklich gut gemacht, sehr gute 3D Rides und beste Unterhaltung den ganzen Tag lang.

Tipp für vergünstigte Tickets: im Ticketshop im Walmart in Kissimmee kaufen - 10% Rabatt

Ein Baseball-Spiel besuchen

Fragt mich nicht wieso, aber ich wollte schon immer mal ein typisches Baseball-Spiel in den USA besuchen. So, wie ich es aus den ganzen kitschigen Romantik-Komödien kenne. In Miami hatten wir Glück, denn an unserem letzten Abend spielten die Miami Marlins gegen die Pittsburgh Panthers. Spielort war der Marlins Park, ein riesiges Stadion für 10.000 Menschen. Es war nicht annähernd voll (mitten unter der Woche), deshalb haben wir uns nach einer Weile ein paar Reihen weiter vor gesetzt. Die Spielregeln hab ich immer noch nicht komplett verstanden, aber darum ging es mir auch gar nicht. Ich habe es einfach nur genossen, mit Bier und Hotdog das Spiel anzuschauen, zu jubeln, wenn alle anderen jubeln und genauso zu schimpfen. In den kurzen Spielpausen wurden wir über die Videowalls sehr gut unterhalten und es gab sogar einen Heiratsantrag! Wie romantisch, genauso wie im Film ;)

Ein echtes Baseball-Spiel Florida Style

Florida City

Ihr werdet euch jetzt fragen, was man dort macht. Ganz einfach: schlafen. Wir haben Florida City als Ausgangspunkt für unsere Ausflüge zu den Keys und in den Everglades Nationalpark genutzt. Es gibt günstige Motels, Supermarkt, Tankstellen, Restaurants und die üblichen Fast Food Ketten. Aus ursprünglich nur einer geplanten Nacht sind bei uns drei Nächte geworden. In dieser Zeit waren wir in den Everglades, sind Airboat gefahren und auf den Keys.

Motel Empfehlung Florida City: Super 8 Florida City (beste Lage zu den Evergaldes, sehr sauber, ruhig, Frühstück ortsüblich ungesund aber vielseitig, frisches Obst, schattige Sitzplätze im Freien, Pool, Waschmaschine und -trockner)

Key West

Die schlechte Nachricht zuerst: Auf den Keys schlafen ist ziemlich teuer. Die gute Nachricht: von Florida City aus kann man die Keys auch in einem Tagesausflug besuchen. Nehmt die einzige Straße Richtung Key West, auf dem Weg passiert ihr viele andere Keys. Die Fahrt über die laaaaangen Brücken mitten übers Meer ist einfach wirklich toll. Das Highlight ist die Seven Mile Bridge, sie ist die Längste. Zwischendurch könnt ihr euch mit einem frischen Fisch-Snack oder einem Key Lime Pie belohnen. Euer weitestes Ziel kann der Southernmost Point der Continental USA sein. Dort steht zwar nur eine große Boje aus Stein, aber am südlichsten Punkt mit der kürzesten Entfernung nach Kuba zu stehen, ist schon ein bisschen besonders. Abends habt ihr auf fast allen Inseln die Gelegenheit, in einem der vielen Restaurants und Bars direkt am Wasser zum Sonnenuntergang Drinks zu schlürfen.

Everglades National Park

Ein Besuch in den Everglades darf natürlich nicht fehlen, wenn man in Florida ist. Oder seid ihr schon mal gemütlich spazieren gegangen, während keine 5 Meter neben euch Alligatoren im Wasser oder in der Sonne lagen? Die Gelegenheit dazu hat man im Park öfter. Von Florida City aus erreicht ihr Royal Palm, wo ihr zwei Trails gehen könnt (Anhinga Trail und Gumbo Trail). Wenn ihr weiter fahrt, kommt ihr zum Pineland Trail und dem Pahayokee Overlook. Die Trails sind alle flach und sehr kurz. Was einem eher zu schaffen machen könnte, ist die Sonne, denn Schatten gibt es nur sehr selten. Wir sind alle diese Trails gemütlich an einem Tag gegangen. Das Gute ist, dass euer Einfahrtsticket ganze 7 Tage gültig ist (20 USD). Wir haben es deshalb gleich noch mal genutzt, als wir von Florida City an die Westküste gefahren sind. An diesem Tag haben wir im Shark Valley Halt gemacht, sind einen kurzen Trail gegangen und danach mit der Tram zum Observation Tower gefahren. Es war einfach viel zu heiß für eine Radtour und so haben wir nebenbei noch Informationen vom Ranger bekommen, der die Fahrt kommentiert.

Ganz nah an den Alligatoren in den Everglades

Airboat fahren

Eine Airboat-Tour ist in meiner Vorstellung untrennbar mit den Everglades verbunden. Kurioserweise gibt es sie aber gar nicht in den Everglades, weil sie verständlicherweise im Nationalpark verboten sind. Dafür gibt es viele Anbieter rund um die Everglades. Wir hatten Gutes von der Alligator-Farm bei Florida City gehört, die eben auch die berüchtigten Airboat-Touren anbietet. Weil sie nur eine kurze Fahrt von unserem Motel entfernt war, sind wir spontan hingefahren. Der kleine Alligator- und Schlangenzoo hat uns nicht wirklich interessiert und diente nur als Zeitvertreib bis zur Abfahrt des Bootes. Zuerst wurden wir mit Ohrenschützern ausgestattet, die zwar unbequem waren, aber effektiv. Denn als die Turbine erstmal richtig aufgedreht wurde und man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen konnte, war ich sehr dankbar, dass ich sie hatte. Der Kapitän (heißt der so?) gibt im Sumpf richtig Gas und haut das Boot so in die Kurven, so dass zumindest die erste Reihe richtig schön nass wird. Ein paar Vögel und einen kleinen Alligator haben wir gesehen, mehr leider nicht. Nach 15 Minuten ist dann auch schon wieder Schluss und ich kann Airboat für mich abhaken. Die Krux: für Kinder ist es ein Spaß, man muss es einmal machen, zwei Mal aber sicher nicht.

Empfehlung für einen gesunden Zwischenstop: zwischen Florida City und der Alligator-Farm liegt “Robert is here” - tonnenweise frisches Obst und Gemüse, köstliche frische Säfte und Shakes, Spielplatz und ein kleiner Streichelzoo hinter dem Gebäude.

Das Fazit nach zwei Wochen Florida: langweilig war uns entgegen unseren Befürchtungen nicht und wir hatten ein paar echte Highlights dabei. Viele Dinge haben wir hier zum ersten Mal gemacht, zum Beispiel mit Manatees schwimmen. Insgesamt gibt es in Florida einen großen Fokus auf Unterhaltung und Spaß, der natürlich entsprechend kostet (ich denke dabei v.a. an Universal, Key West oder eine Cabrio-Miete). Nachhaltiger war das Kennedy Space Center, wo man wirklich viel lernt und sieht. Und nicht zu vergessen natürlich die vielen kleinen Momente, die man einfach genießen muss, egal ob es ein Eis am Strand, eine Fahrt über die Seven Mile Bridge oder ein Hotdog im Stadion ist ;)

Reiseführer Empfehlung:
Wir waren mit dem Lonely Planet Florida unterwegs.

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