Wandern und Wellness im Gasteinertal

Aufladen, Aufleben, Abheben - mit diesem Slogan begrüßt mich Gastein zu einem verlängerten Wochenende. 3 Tage relaxtes Wandern, Erholung und den-Alltag-hinter-mir-lassen liegen vor mir.

Wenn man erst einmal die 4-stündige Anreise aus Wien geschafft hat und aus dem Zug steigt, geht’s ganz schnell bergauf - also eigentlich bergab, mit dem Stress, oder eben bergauf, mit der Entspannung auf 1.000m Seehöhe. Die letzte geistige Höchstleistung, die ich in den kommenden Tagen erbringen muss, ist die Erkenntnis, dass Gastein aus drei verschiedenen Orten besteht: Dorf Gastein, Bad Gastein und Bad Hofgastein (wichtig, wenn man am richtigen Bahnhof aussteigen will). Kennste einen, kennste alle - falsch. Das Gleiche gilt übrigens für meine Begleitung: eine bunte Gruppe Reiseblogger. Wir alle wurden vom Gasteinertal Tourismus auf dieses Wochenende eingeladen. Bekannte und neue Gesichter sorgen dafür, dass ich mich schnell wohlfühl und insgeheim fasse ich nach ein paar Minuten den Entschluss, dass dieses Wochenende zwar ein Aktives sein soll, ich aber ganz unbedingt meine Batterien aufladen werde.

Wellness für Faule

Kennt ihr sie, diese Durststrecken, wenn’s im Job mal wieder richtig stressig ist und ihr eine Pause braucht? Ja, genau. Sein persönliches Anti-Stres-Programm kann man in Gastein ganz hervorragend durchziehen. Es fängt mit dem Check-In inmitten der beeindruckenden Bergkulisse an. Das 4-Stern-Hotel Zum Stern war meine Homebase. Theoretisch hätte ich das Hotel nicht mehr verlassen müssen. Es gibt jeden Morgen ein umfangreiches Frühstücksbuffet, abends wird ein Menü aufgetischt oder sogar frisch gegrillt und nachmittags steht die Jause bereit (die hab ich leider immer verpasst, weil ich doch rausgegangen bin).

Die Zimmer haben große Terrassen mit Sonnenliegen und mit dem Lift kommt man direkt in den Spa-Bereich (heißt, Bademantel und Schlapfen sind das Outfit der Stunde). Verschiedene Saunen, Pool und Masseurin Iveta warten auf müde Körper und Geister. Ich hab mich von Iveta durchkneten lassen, ihre mehr als 10-jährige Berufserfahrung spürt man bei jedem Handgriff. Ihre Liebe zu ihrem Beruf auch und das ist auch gut so, schließlich steht sie den Hotelgästen an 6 Tagen die Woche von früh bis spät zur Verfügung.

Von Almhütten, Meditation und Barfußwegen

Für einen Hotel-Urlaub bin ich aber nicht quer durch Österreich gefahren. Unsere illustre Runde macht sich auf nach Sportgastein - weitläufig bekannt als das Nassfeld. Unsere Motivation, das nasse Nassfeld auf 1.600m zu durchqueren, ist das Almfrühstück auf der Pottinger Hütte. Jeder, der hierher spaziert, wird von Juni bis September auf das Besitzerpaar Karin und Martin treffen, die die Hütte im Sommer bewirtschaften. Sie sind mega entspannt, obwohl sie jeden Morgen um 5 Uhr aufstehen und dann bis am Abend non-stop zu tun haben. Denn neben den Gästen wollen auch die Kühe, Schweine, Ziegen, Hasen und Hühner versorgt werden. Bevor wir uns auf den Rückweg machen, müssen wir noch Martins Zirbenlikör probieren. Mit gutem Gewissen greifen wir zu, denn danach geht’s für uns ganz gemütlich in die Alpentherme in Bad Hofgastein.

Nach einem kurzen Blick auf das dortige Wellness-Programm steh ich schon bereit für das Honig-Special im Dampfbad und die Stress-weg-Meditation. Was soll ich sagen, genau meins. Ich liebe diesen leichten Schlummerzustand zwischen Wachen und Schlafen. Zugegeben, ich war skeptisch, ob das funktioniert inmitten des regen Thermenbetriebs. Aber der Meditationsraum liegt etwas abgeschieden und die Trainerin macht ihren Job hervorragend. Meine Kolleginnen haben zur gleichen Zeit die zwei neuen Thermalwasser Badeseen inspiziert, in denen man nicht nur schwimmen kann, sondern sich auch im Stand Up Paddeln probieren kann.

Dem Thema See widme ich mich am letzten Tag. Mit der Fulseckbahn geht’s bequem rauf zur Bergstation und von dort bergab zum Spiegelsee. Am Bankerl werden die Wanderschuhe ausgezogen und dann der Barfußweg rund um den See absolviert.

Immer wieder stehen bleiben, schauen, genießen, das 20. Foto vom See machen. Wenn er doch so schön den Himmel spiegelt, der Spiegelsee. Er ist übrigens nicht natürlich entstanden, sondern dient als Wasserspeicher für die Schneekanonen, die in der Wintersaison ihren Dienst leisten. Das nimmt dem Ganzen zwar ein bisschen Romantik, wir bewegen uns aber noch immer auf hohem Niveau (1.827m) und für das 21. Foto der Bergkulisse schaut sogar die Sonne raus.

Fazit: Gastein hat sein Versprechen “Aufladen, Aufleben, Abheben” ohne Vorbehalte erfüllt. Ich bin mir sicher, dass es zu jeder Jahreszeit genug zu bieten hat. Mich sieht Gastein jedenfalls im Oktober wieder und zwar zum Yogaherbst. Von 20. bis 29. Oktober 2017 gibt es für Yogis mehr als 300 Yogaeinheiten an verschiedenen Outdoor-Locations in Gastein, eigene Yogalehrer unterrichten auch in ausgewählten Hotels. Damit sind die Yogatage Gastein das größte Yoga-Event dieser Art in ganz Europa. Ich freu mich jetzt schon wahnsinnig drauf, aufs Durchatmen und Kraft tanken!

Meine Empfehlungen für Gastein

Schmaranz Gut
Bio-Bierbrauer, Bauernhof, Gin-Brennerei und Ferienwohnung
Familie Viehauser
Wieden 52
5630 Bad Hofgastein
Tischreservierung: +43 6432 6719 40

Pottinger Hütte
Nassfeld 21a
5640 Bad Gastein
geöffnet ca. Anfang Juni bis Mitte September
20 Min. leichter Spaziergang ab Valeriehaus (Parkplatz)
Ausgangspunkt zur Schareck-Besteigung

Restaurant und Café im Weitmoser Schlössl
Schlossgasse 14
5630 Bad Hofgastein

Flying Waters
Kaiser Franz Josef-Straße 16
5640 Bad Gastein
von 10 bis 12 Uhr und 13:30 bis 18 Uhr
+43 6432 3393 560
(Gudrun alias die Reisebloggerin hat mich beim Flying Watern erwischt)

Kraftwerk Café
Wasserfallstraße 7
5640 Bad Gastein
11-18 Uhr (im Sommer dienstags geschlossen)

Hotel Zum Stern
Weitmoserstraße 33
5630 Bad Hofgastein
ab 100 EUR/p.P. inkl. HP und Spa-Bereich
Die Gastein Card gibt es ab der 1. Nacht gratis

Alpentherme Gastein
Sen.-W.-Wilflingplatz 1
5630 Bad Hofgastein
Täglich von 9 bis 21 Uhr, Do-Sa bis 22 Uhr

Herzlichen Dank an Gasteinertal Tourismus für die Einladung zu dieser Reise und die ÖBB für die Hin- und Rückreise 2. Klasse. Der Artikel basiert wie immer auf meiner eigenen und ganz persönlichen Meinung.